“wir sind ganz in ihrer Nähe”

Ein Slogan, der seit geraumer Zeit die Wagen der Bremer Polizei ziert. Und man sollte doch bei einem solche Slogan auch davon ausgehen, dass tatsächlich jemand in der Nähe ist… Das diese Vermutung anscheinend vollkommen nichtig ist, weiß ich spätestens seit gestern, dem 04.12.09.

Zunächst einmal die Geschehnisse, wegen der wir uns an die Polizei gewandt haben:

Zwei Menschen bewegen sich in einer Seitengasse hinter der Discomeile auf uns zu, wir sind sieben Personen. Einer der beiden Personen, beginnt uns anzubrüllen und einen der unseren vor sich her zu schubsen. Als man versucht ihn zum Unterlassen des Schubsens zu bewegen, beginnt er wild um sich zu schlagen, einem der Anwesenden die Brille herunterzuschlagen und einige Hiebe auf den Kehlkopf der gleichen Person auszuüben.
Nachdem dieser in ein Gebüsch geschubst wurde drehte der Täter sich um und begann plötzlich auf seinen eigenen Begleiter loszugehen. In einem Moment der Verwirrung schlugen sich die beiden ein wenig schubsten noch ein wenig rum und zogen dann plötzlich von dannen.

Als wir daraufhin den nächsten Streifenwagen aufsuchten, sagte man uns dort, man habe gerade etwas anderes aufgetragen bekommen und es würde gleich ein anderer Wagen vorfahren. Nach ca einer viertelstunde ohne das sich auch nur ein einzelner Polizist hat blicken lassen, riefen wir bei der Polizei an und fragten nach, ob man uns sagen könnte, wann der versprochene Wagen vorfahren wird.
Man sagte uns, dieser müsste jeden Moment kommen. Anzumerken sei noch, dass wir beobachtet haben welchen laden die Täter betreten haben und das man sie dort ohne Probleme hätte stellen können.
nach weiteren 15 Minuten ein weiterer Anruf in dem uns noch einmal das gleiche gesagt wurde wie in dem letzte Telefonat. um ca 3:50, also 50 minuten nach dem Ereignis fuhr dann tatsächlich ein Wagen vor. Die besatzung dort hatte allerdings von unserem Anliegen noch nichts gehört. Es wurde also tatsächlich kein Wagen benachrichtigt…Die Täter waren natürlich in zwischen über alle Berge und uns blieb nur eine Anzeige gegen unbekannt, bzw gegen einen Riccardo (Name wurde vom Begleiter verwendet).

Auf den Hinweis, ob man denn nciht auf die kamera zugreifen könne die genau auf den Tatort gerichtet war, sagte man nur man wüsse nicht wem die Kamera gehört und man würde sich die Tage darum kümmern. Toll nur das entsprechendes Material nur eine sehr begrenzte Lebensdauer hat…

Also wieder ein Klasse Argument, warum diese kameras unbedingt da hängen sollten. Nämlich anscheinend, damit man WENN einem danach ist jemanden belangen kann, aber wenn man da gerade keine Lust drauf hat dann wäre das ja zu viel Arbeit.

Bilder und weitere Details folgen noch.

Update 1

Zugegeben keine SCHWERwiegende Wunde, aber immerhin…

Update 2

Inzwischen habe ich den Täter mit wenigen Mausklicks ausfindig machen können. Ich habe einfach den Namen Riccardo eingegeben, die Suche auf Uni bremen beschränkt (auch wenn diese Person wohl mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu einem Studium fähig ist :X) und siehe da, ein seeehr sympathisches Profil mit dem Täter springt einem entgegen…

Update 3 Link entnommen wegen Unklarheit der Rechtslage… sucht aber danach, es lohnt sich 😉

Update 4: Verfahren gegen “Unbekannt” eingestellt!!!

Nachdem nun einige Zeit nichts zu hören war, flatterte heute ein Schreiben herein in dem es hieß, das Verfahren sei eingestellt worden.
Eine Angekündigte telefonische Rücksprache gab es nie und TROTZ der Tatsache das man auf die Kameras hätte zugreifen können UND man ausserdem DEN NAMEN des Täter in Erfahrung gebracht hat, scheint die Polizei die Ermittlung nun aufzugeben.

Ich persönlich empfinde es als absolute Frechheit, die Kameras als notwendig anzukündigen und dennoch in einem Fall in dem sie tatsächlich im Nachhinein hätten helfen können bewusst keinen gebrauch davon zu machen.
Es kann nicht sein, dass es eine Flächendeckende Überwachung gibt und es kann ERST RECHT nicht sein, dass diese beliebig von untransparenten Organen lediglich bei deren Bedarf verwendet wird…
Dieser Fall macht wieder einmal deutlich, durch Kameras können keinerlei Straftaten verhindert werden UND selbst im Nachhinein sind diese häufig schwer bis garnicht auszuwerten (oder werden wie in diesem Fal von vorne herein nicht beachtet…)

so long,
Mprof

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